Die Geschichte der Adler Apotheke

Die Familie Krombholz und die Pharmazie

Meine Familie stammt aus dem Sudetenland und wir sind mittlerweile in der fünften Generation Apotheker. Es begann, als der Apotheker Richard I., geb. 13.Januar 1826 in Leitmeritz, eine Apothekerstochter aus Auscha heiratete. Der älteste Sohn aus dieser Ehe, Richard II. Maria Krombholz (7.9.1826 – 7.3.1935) gründete 15.Juli 1910 die "Apotheke zur Mutter Gottes" in Politz an der Elbe.


Sein Sohn, Richard III. Maria Rudolf Krombholz (23.1.1900 – 18.1.1968) kam in Hinterbühl bei Wien zur Welt. Nach dem Umzug der Familie nach Politz besuchte er das Gymnasium zu Tetschen, machte 1916 sein Abitur und absolvierte seine Praktikantenzeit, nach der damalig gültigen Approbationsordnung, in der väterlichen Apotheke. Im Anschluss an das Vorexamen 1919 studierte er von 1919 bis 1921 Pharmazie in Prag, schloss mit dem "Magister Pharmaziae" und der Note "ausgezeichnet" ab und trat in die Apotheke seines Vaters ein.

Bis zur Vertreibung aus dem Sudetenland im Jahr 1945 war er dort als ein allgemein geschätzter und kompetenter Apotheker unermüdlich tätig.


Nach den Wirren des Krieges und der Vertreibung aus der Heimat verschlug es die Familie nach Schwaben, wo dann durch die Gründung der Adler-Apotheke am 31.12.1950 der Neuanfang gewagt wurde. Allen Widrigkeiten zum Trotz war sein Unternehmen erfolgreich und er stand bald schon wieder in einem ausgezeichneten fachlichen Ruf. Zudem war er angesehener und beliebter Bürger seiner neuen Heimat, an den sich viele Ellwanger heute noch gerne erinnern.


Mein Vater, Richard IV. Adam Krombholz (geb. 12.12.1925-24.1.2012) studierte nach seiner Praktikantenzeit, die er bei seinem Vater in Ellwangen absolvierte, Pharmazie an der Universität Tübingen. Er übernahm die Apotheke seines Vaters, wie es in der Familie üblich war und führte sie im Sinne seines Vaters fort.


Pilzesuchen 1986

Richard Adam Krombholz verstarb im Januar 2012 nach langer, geduldig ertragener Krankheit. Wir wollen ihn dankbar sein Andenken bewahren. Die Bilder zeigen ihn im Sommer 1986, als er noch mit meinem Bruder Matthias und mir Pilze suchen gehen konnte.

In seine Zeit fielen viele technische Neuerungen und notwendige Umbauten.

Als einer der ersten Apotheken wurde ein elektronisches Bestellwesen eingeführt und auch als der Computer Einzug in die Apotheken hielt, war er als einer der ersten dabei. Als sein erster Sohn, Richard V. Maria Krombholz, wurde ich schließlich am 13.3.1962 in Ellwangen geboren. Ich schnupperte schon als Kind die Apothekenluft.
Hier besuchte ich auch die Schule, machte 1981 mein Abitur am Peutinger Gymnasium und begann, nach der Bundeswehrzeit, 1982 das Pharmaziestudium in Tübingen. Nach dem Examen und dem Praktikumsjahr in der Marienapotheke in Stuttgart ging ich als frisch approbierter Apotheker 1987 zunächst zurück nach Tübingen an das Institut für Pharmazeutische Biologie, an dem ich 1991 zum Dr. rer. nat. promovierte.


Von 1993 bis 2007 betrieben mein Vater und ich die Adler-Apotheke als OHG zusammen, seit 2008 führe ich sie als alleiniger Inhaber weiter.


Wir haben die Apotheke 2003 erneut umgebaut und den veränderten Ansprüchen angepasst:


70 Jahre in den Diensten von Gesundheit und Wohlbefinden

Am Silvestermorgen 1950 öffnete die Adler Apotheke im Haus Zimmerle. Heuer wird Jubiläum gefeiert.

„In den Nachkriegsjahren durfte eine Apotheke nicht einfach so betrieben werden,“ erzählt Dr. Richard Krombholz aus der Familien- und Unternehmensgeschichte der Adler Apotheke in Ellwangen. Erst nach der strengen Prüfung durch den Pharmazierat von der Aufsichtsbehörde war der Verkauf von Medizin und Arzneien erlaubt. „Mein Großvater hätte sicher ein anderes Datum ausgesucht. Doch der Prüfer kündigte sich für den Silvestermorgen 1950 an. ‚Wenn heute sowieso alles fertig sein muss, lassen wir eben gleich für die Kundschaft offen‘, hat er sich wohl gedacht. So kommt unsere Apotheke zu einem ungewöhnlichen Eröffnungsdatum.“

Die Apotheke feiert - Ellwangen jubelt

Zum Jahresende wurde damit der Startschuss für ein neues Familienunternehmen gelegt. Auch dieser Neujahrstag wurde von einem Startschuss begleitet: Die Apotheke feiert 2021 ihr 70jähriges Jubiläum.
Anstelle großer Feste oder vieler kleiner Events hat sich Dr. Richard Krombholz dafür entschieden, im Jubiläumsjahr den Bewohnern von Ellwangen etwas Gutes zu tun. „Seit fünf Generationen verschreibt sich unsere Familie dem Wissen um Pharmazie und der Hilfe für Menschen. Deshalb steht auch das Jubiläumsjahr unserer Apotheke im Zeichen von sozialem Engagement.“

Das Motto „Sie kaufen, wir spenden!“ bringt es auf den Punkt: Von jedem freiverkäuflichen Produkt, dass vom 1. Januar bis 30. Juni in der Adler Apotheke gekauft wird, gehen pro Packung 10 Cent als Spende an kulturelle oder soziale Einrichtungen der Stadt. „Unterstützen werden wir die Restauration der Schutzengelkapelle der Kirchengemeinde Neunheim, einen Konzertabend mit dem Stiftsbund Ellwangen und die Anschaffung von Medienboxen für Kinder bei der Stadtbibliothek Ellwangen.“ Das Spendenziel sind 1.950 Euro. „Ein ungewöhnlicher Betrag, ich weiß,“ schmunzelt der Apotheker, „Doch die Zahl ist bewusst gewählt und erinnert an das Gründungsjahr unserer Apotheke.“ Bei der Summe soll es allerdings nicht bleiben, verspricht er. „Wir werden den Betrag noch einmal um 1.950 Euro aufstocken und sagen auf diese Weise ‚Danke‘ für die langjährige Treue unserer Kunden.“ Er hofft, dass sich viele Menschen an den Spenden erfreuen und lädt seine Kunden ein: „Feiern Sie einfach mit uns und kommen Sie immer mal wieder vorbei. Jeder Einkauf bringt uns dem gemeinsamen Ziel ein Stückchen näher.“